Was – für – ein – Spiel! Manu vs. LK Zug 28:28

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Was – für – ein – Spiel! Manu vs. LK Zug 28:28

In der turnusmässigen Hallenrotation der HSG Juniorinnen Nordwest U16 Elite bekamen die Zuschauer im Thomasgarten einen wirklichen Handballleckerbissen zu sehen. Auf der einen Seite die mit Juniorinnennationalmannschaftsspielerinnen und zukünftigen Handballakademieteilnehmerinnen gespickte Mannschaft des SPL 1 Vereines LK Zug, die sich die diesjährige Schweizermeisterschaft auf die Fahne geschrieben haben und auf den anderen Seite die Emporkömmlinge aus der Region Basel mit nur einer Natispielerin (Aida), die bei diesem Spiel leider nicht zur Verfügung stand und die kein SPL 1 Damenteam aufweisen können. Wir hatten LK Zug im letzten Jahr einen Punkt hinter uns in der Tabelle halten können, weshalb sie (übrigens auch mit der U14) in die Barrage zum Ligaerhalt antreten mussten. Schon aus diesem Grund hatten die Gästemädchen wahrscheinlich noch eine Rechnung mit uns offen. Die Wahrheit liegt jedoch auf dem Platz und die Gegnerinnen kannten sich bestens aus RA, Sichtungen und den Vorjahren.

Leider verlor unsere U14 vor uns gegen ein hart zupackendes Zug und bot uns Anschauungsunterricht über die zu erwartende, harte, Handballart. Es dauerte auch nicht lange in unserem Spiel, bis Zug sein erstes Tor erzielte: 19 Sekunden. Es war schon in diesem Moment klar, dass nur mit voller Konzentration und Konsequenz etwas gegen Zug zu holen war. So waren es Michele (1), Yael (3) und Chiara (8/3), die uns in der 4. Minute mit 3:1 in Front warfen. In den nächsten Minuten gelangen uns nur technische Fehler und Zug das 3:3. Die, wie immer, aufopferungsvoll kämpfende Olivia (6), erzielte das 4:3 und dann bestätigte sich, was in den Anfangsminuten bereits zu sehen war: Manu hat einen Supertag eingezogen! Immer wieder konnte sie nicht nur einfache Würfe, sondern dunkelrote Bälle (übersetzt 200% Chancen) halten. Die Folge waren 2 Tore Führungen durch Chiara und Finja (5) in der 10. Minute und Seraina (3) und Chiara zum 8:6. Zug hielt dagegen, aber die Zuger Bank sah nicht wirklich glücklich aus. Die erwartete Härte packte Zug tatsächlich aus und unsere Mädchen mussten einiges einstecken.

Als Olivia in der 12. Minuten wieder eine 3 Tore Führung herauswarf, schien das Pendel etwas zu uns zu schwingen. Zugs Time-out folgten auf beiden Seite technische Fehler und Torwartparaden. Zwischen der 16. und 18. Minuten erhielten die Zugerinnen 4 mal 2 Minutenstrafen und uns gelang es in dieser Phase nicht, die Überzahl in Tore umzuwandeln. Etwas zu überhastet wurde abgeschlossen oder ungewohnte technische Fehler gemacht. In solchen Situationen müssen wir zukünftig cleverer sein. Aliya (1) erzielte dann mit dem 13:9 in der 19. Minute einen wunderschönen Rückraumtreffer ins Eck – so soll es sein, Aliya! Danach wieder eine Kette an technischen Fehlern, die nur durch den 7 Metertreffer von Chiara unterbrochen wurde und unser eigenes Time-out zur Folge hatte. Zug war angeschlagen und wir machten ungewohnt zu viele Fehler! “Zusammenreissen Mädchen!” Leider gelang uns in den letzten Minuten der ersten Halbzeit nur noch ein Treffer durch Olivia und ansonsten nur die bekannten Fehler und Fehlwürfe. Hätten wir nicht Manu im Kasten gehabt, wären wir wahrscheinlich in den Rückstand gelangt. Leider waren wir zusätzlich 30 Sekunden vor Schluss bei 15:14 für uns zu wenig clever und liessen uns zu einem unvorbereiteten Wurf hinreissen anstatt die Zeit auszuspielen und mussten im Gegenzug noch das 15:15 hinnehmen. Solche Dinge zu lernen, bleibt unsere Aufgabe.

“Zug ist keine Übermacht.” Das war die Message der Pausenansprache, dass wir die Fehlerquote in den Griff bekommen müssen und endlich mal schnell von hinten raus spielen müssen. Dinge, die wir sonst richtig und besser machen! Ein Speziallob an Manu war ihr logischer Verdienst…

Zug kam mit Willen aus der Kabine. Melissa (1) konnte noch zum 16:16 ausgleichen und unsere Fehlerquote sank leider nicht signifikant. Nur Manus Leistung steigerte sich gezwungermassen und glücklicherweise sogar noch weiter. So mussten wir das 16:18 hinnehmen und konnten durch Chiara und Olivia ausgleichen. Das 18:19 drehten Yael und Finja wieder in eine knappe Führung. Diese Führung wechselte in einer sehr intensiven Spielphase hin und her und glücklicherweise konnten wir jetzt immer einen vorlegen. Die Fehler blieben und Manus – Maschinenleistung auch (48% gehaltene Bälle!). Unsere Mädchen wollten nicht verlieren und erzielten sogar wieder 2 Tore Führungen. Zug konnte immer wieder ausgleichen, aber nicht mehr selbst vorlegen. Olivias umjubelte 28:27 konnte Zug 30 Sekunden vor Schluss ausgleichen und Manu anschliessend mit einer erneuten Parade das Unentschieden halten. Wir nahmen erneut das Time-out für die Vorgaben der Trainer bei 59:48. Zeit genug und verschiedene Optionen, um den Sieg doch noch einfahren zu können: 7. Feldspieler einwechseln und mit 2 Kreisläufern spielen – voll auf Sieg oder Risiko? Jürgs Variante wurde ausgegeben: druckvolles Durchspielen und normales Kreuzen mit Abschluss, wenn die Zeit fast abgelaufen ist. Leider erfolgte wiederum ein überhasteter Abschluss und der Zuger Gegenstoss wurde nur sehr glücklich durch einen technischen Fehler in Sekunde 59:58 ihrerseits unterbrochen (zum Glück kein empty Goal…). Glück gehabt und nochmals: wir müssen einfach cleverer und in solchen Phasen weniger eigensinnig werden. Daraus kann und muss man lernen und zum Glück ist die Saison noch lange genug dafür!

Fazit dieses Klassespieles: Zwei Mannschaften auf Augenhöhe und gefühlt hätten wir gewinnen können. Manus Ausnahmeleistung standen heute zu viele ungewohnte technische Fehler und fehlende Cleverness gegenüber. Andererseits haben wir geniale Passketten, Anspiele und Abschlüsse gesehen – es hat Spass gemacht den Mädchen zuzusehen! Punkt geholt und weiterhin auf Platz 1 der Tabelle der U16 Elite. Das ist doch für Emporkömmlinge aus der Region Basel gar nicht schlecht. Nun steht am zweiten Ferienwochenende am 13.10. das Auswärtsspiel bei GC Ami in Züri an. Züri ist der amtierende U16 Elitemeister des letzten Jahres und insofern dürfen wir in keinem Bereich nachlassen. Schöne Ferien, Mädels!

 

Frank Sens